Schweiz sichert sich ab: Prognosen der Cybersecurity-Branche sehen erfolgreich aus

Nachdem die Cyberattacken in der Schweiz im vergangenen Jahr 2022 stark angestiegen sind, rüstet das Land auf und sichert sich umfassend ab. Mit einer jährlichen Wachstumsrate von 5,6 % will der europäische Staat den Bereich bis 2027 ausbauen und auf sichere Füsse stellen.

Die Zukunft hat begonnen! Für die Schweizer steht in den kommenden Dekaden ein Thema an erster Stelle der Agenda: Cybersecurity muss zum sicheren Standard im Land werden.

Dabei sollen zahlreiche Organisationen unterstützen, die in der Schweiz ihren Sitz haben. Dazu zählen unter anderem Internet Society, Internet Governance Forum (IGF), DiploFoundation, International Telecommunication Union (ITU), ICT-4Peace und WEF Cyber Security Center. Auch das Trust Valley, ein Kompetenzzentrum für digitales Vertrauen und Cybersicherheit, wird die Förderung der gesteckten Ziele assistieren. Der Fokus liegt keineswegs ausschliesslich auf regierungsnahen Branchen, sondern auf allen wirtschaftlichen Zweigen, die von Verkauf und Handel bis zur Industrie digitale Kommunikations- und Datenwege nutzen.

Aufseiten der B2C-Verbindungen sind Online-Shops und Entertainment-Plattformen von den Vorhaben stark betroffen. Die Kundendaten und sensible Informationen wie Zahlungsdaten sind immer wieder Ziel von Hackern. An dieser Stelle müssen Plattformen grosses Vertrauen schaffen und ihre Sicherheitssysteme als USP einsetzen. Während die drei erfolgreichsten Online-Shops digitec.ch, zalando.ch oder galaxus.ch mit SSL-Verschlüsselungen einen sicheren Raum für ihre Nutzer schaffen, gehen andere Anbieter einen Schritt weiter. Die Spieleplattform Steam ermöglicht seinen Nutzern die Integration einer Zwei-Faktor-Authentifizierung, bei der für jeden Log-in ein separater Code an die E-Mail-Adresse oder auf die hinterlegte Mobilfunknummer gesendet wird. Nur in Kombination mit E-Mail und Code erfolgt der Zugriff auf den Account. Um unerlaubt in das Konto zu gelangen, wäre ein Hack beider Dienste (Handy / E-Mail) notwendig. Ähnlichen Schutz bieten Online-Casinos und digitale Sportwettbüros, die in der schnell wachsenden Branche des iGaming beheimatet sind. Hier geht es um tatsächliche finanzielle Mittel, die für den Service eingesetzt werden, weshalb der Schutz der Nutzer hier oberste Priorität hat.

Im Interwetten Schweiz Test zeigt sich, dass SSL-Verschlüsselungen sowie die Zertifikate SHA-256 + SHA-1-Fingerabdruck zum Einsatz kommen. Damit werden Daten nach den datenschutzrechtlichen Bestimmungen des Landes verarbeitet. Alle angemessenen Massnahmen zum Schutz der Kundendaten sind somit gewährleistet.

Nationale Strategie wird verfolgt

Um die klare Strategie des Landes effektiv umzusetzen und ohne Verzögerungen auf Kurs zu bringen, plant die Regierung die Einrichtung des NCSC – Nationales Zentrum für Cybersicherheit. Die steigende Bedeutung rechtfertigt ein eigenes Überwachungszentrum, durch welches die geplanten Aufgaben und Absichten verfolgt werden. Derzeit läuft die Ausarbeitung der Konzepte, wie sich das Zentrum in die Regierungsstrukturen fügen soll und welche Ämter und Verantwortungen etabliert werden. Berichten zufolge sollen ca. 30 neue Stellen entstehen.

Hauptaufgabe des NCSC soll die Bewertung und Aufnahme von Meldungen sein, die Cyberattacken betreffen. Auf der offiziellen Seite erhalten Bürger die Chance, Cybervorfälle oder digitale Schwachstellen zu melden. Die Meldeeingänge werden statistisch erfasst und geben Aufschluss über die Kategorien der Fälle. So wurden bereits in der 2. Kalenderwoche des laufenden Jahres rund 840 Meldungen registriert, von denen sich mehr als 600 als Betrugsfälle erwiesen, weitere 100 wurden als Phishing definiert.

Arbeitskräfte fehlen

Um die neue Cybersecurity-Strategie nach Plan auszubauen, mangelt es der Schweiz jedoch an entsprechenden Fachkräften. Mehr als 31.000 Jobs in der IT-Branche waren Mitte 2022 ausgeschrieben und unbesetzt. Der Bedarf an heimischen Arbeitnehmern ist bei nationalen und internationalen Firmen wie Google, Amazon oder IBM vorhanden, doch der Markt gibt diese enorme Menge an Experten nicht her. Was auf dem freien Arbeitsmarkt ein bekanntes Problem ist, bekommt nun auch die Regierung der Schweiz zu spüren. Zur Ausführung der gesetzten Pläne müssen neue Möglichkeiten der Nachwuchsförderung geschaffen werden. Ausbildung und Studiengänge verlangen eine starke Fokussierung auf den digitalen Markt und müssen für Einsteiger und Interessenten entsprechend attraktiv gestaltet sein.

Die Suche im Ausland wäre eine weitere Option, um die offenen Stellen zügig und unkompliziert zu besetzen. Allerdings sieht es in Nachbarländern wie Deutschland ähnlich aus. Verschiedene Branchen sind aufgrund fehlender Arbeitskräfte regelrecht ausgebremst und suchen dringend nach Unterstützung. Die vergangenen zwei Jahre haben den Markt so verändert, dass viele Jobs zur Verfügung stehen, aber das Personal fehlt. Die Frage, wohin die Abwanderung erfolgt ist, bleibt unbeantwortet. Für die Schweiz wird somit die erste Herausforderung sein, den personellen Flickenteppich zu beseitigen, bevor die Strategie zur Cybersicherheit Fahrt aufnimmt.

 

Titelbild: NicoElNino – shutterstock.com

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