Verkäufe ankurbeln mit Duftmarketing

Mann riecht an einem Sparschwein

Der Duft von frischem Brot lässt uns das Wasser im Mund zusammenlaufen. Wir bekommen Heisshunger und möchten gerne von diesem Brot abbeissen. Die logische Konsequenz ist der Erwerb des Brotes. Diese automatische Reaktion beim Erleben von Düften macht sich das Duftmarketing zu eigen.

Auch wenn die These, dass Düfte die menschlichen Pheromonrezeptoren aktivieren, wissenschaftlich nicht gehalten werden kann, gibt es zahlreiche positive Beispiele, wie Duftmarketing den Umsatz eines Unternehmens steigern kann.

Wir können Gerüchen nicht entkommen

Der Geruchssinn wirkt unmittelbar auf die Synapsen in unserem Stammhirn. Hier wird unser Unterbewusstsein angeregt, Erinnerungen werden wach und vergangene Erlebnisse aufgerufen. Kombiniert mit den Werten einer Firma, dem Einkaufserlebnis in einem Geschäft oder einem Produkt lösen die richtigen Düfte ein angenehmes Gefühl in uns aus. Längere Aufenthalte, höhere Kaufbereitschaft und eine positive Einstellung gegenüber der Marke sind die Folge.

Düfte helfen uns bei der Erinnerung

Unter Duftmarketing sind also alle jene Massnahmen zu verstehen, wo Düfte das Image und den Wert einer Marke steigern, den Absatz der Produkte forcieren oder die Kundenbindung und Aufenthaltsdauer erhöhen. Mit den Düften wird eine bewusste Manipulation des Geruchssinnes der potentiellen Kunden vorgenommen. Dabei kann der Duft vom Kunden bewusst oder unbewusst wahrgenommen werden. Wird ein Duft bewusst wahrgenommen, dann wird die individuell gespeicherte Erinnerung abgerufen.

Das Duftmarketing kann die Reaktion auf individuelle Erinnerungen nicht steuern und sollte daher nur bei klassischen Düften oder bei gelernten Düften mit der bewussten Wahrnehmung spielen. Wird eine Marke mit einem eindeutigen Duft belegt oder gibt es allgemeine, positiv assoziierte Düfte wie beim Brot, dann wirken jedoch bewusste Duftwahrnehmungen sehr anregend.


Frau hat einen Geistesblitz und fasst sich an den Kopf
Bei bewusster Wahrnehmung eines Duftes kommt die Verknüpfung von Duft und Marke als Erinnerung hervor. (Bild: Aaron Amat – shutterstock.com)

So reagieren wir auf Duftreize

Die unbewussten, olfaktorischen Reize gelangen direkt in das limbische Systems unseres Gehirns und lösen dabei keinerlei Erinnerungen aus. Vielmehr zeigen diese Duftreize absehbare Wirkungen. Lavendel wirkt demnach entspannend, Zitrusdüfte belebend und erfrischend, Eukalyptus reinigt die Luft und wirkt antiseptisch und Bergamotte fördert die Kreativität. Diese Ur-Düfte sind grundsätzlich geschlechtsneutral. In Verbindung mit Personen oder Marken führen jedoch auch diese unbewussten Duftreize zu unterschiedlichen Wirkungen und Assoziationen bei den Geschlechtern.

Die erfrischende Zitrone wird als weiblich erlebt, Bergamotte und holzige Noten als männlich. Allerdings ist die Wirkung der Düfte auch abhängig vom Ort, der Tages- und Jahreszeit. Die erfrischende Zitrone wird im Winter als kalt empfunden, Fichte am Abend als zu belebend und Mandarine in Kombination mit einer Backstube mag verstörend wirken.

Das Duftmarketing beeinflusst die Käufer

Wenn Unternehmen die Verkäufe mittels Duftmarketing ankurbeln wollen, dann müssen sich die Kunden in den Geschäftsräumen wohlfühlen. Was der Kunde gut riechen kann, das mag er und dort bleibt er. Mit den unbewussten Duftreizen kann das allgemeine Raumklima angenehm gestaltet werden, die Erinnerungen und die Kopfbilder werden durch individuelle Firmendüfte aktiviert.

Wenn die Angst vor dem Zahnarzt mit dem Duft nach Jasmin gemindert wird, dann fühlen sich die Patienten wohl und werden diesen Zahnarzt wieder aufsuchen. Der Duft nach Rosenblüten regt in der Modeboutique positiv an und schafft eine warme Atmosphäre. In der Hotellobby fördern Duftessenzen mit Geranium eine ausgeglichene und positive Stimmung. Fühlt sich der Kunde wohl in seiner Umgebung wird er länger verweilen und auch wiederkommen.

Corporate Scent reichert das Firmenimage an

Düfte und das Duftmarketing können aber auch Stimmung erzeugen, Spannung aufbauen, Freude oder Eleganz vermitteln. Düfte können einen bewussten Gegenpart zu Bildinformationen liefern. Ist das Logo einer Firma sehr kräftig und die verwendeten Farben grell, können Düfte einen angenehmen Ausgleich schaffen.

Der so ermittelte Duft wird als Teil der Corporate Identity verwendet und gilt als Corporate Scent, kurz CS-Duft. Ebenso wie Bildinhalte muss dieser CS-Duft vom Konsumenten gelernt werden, es müssen sich Firmen-Erinnerungen mit diesem Duft verbinden lassen, um langfristig auf die positive Wirkung des CS-Duftes zu setzen.



Düfte helfen bei der Orientierung

Düfte werden in den eigenen Geschäftsräumen eingesetzt und unterstützen unterschiedliche Bereiche. Sie dienen also auch als Orientierung für den Konsumenten innerhalb eines Geschäftes. Kinder werden vom süssen Duft der Erdbeere angezogen, während sich Männer bei grünen Düften oder Pfefferminze angesprochen fühlen und Frauen zu Blumendüfte wie Jasmin, Nelken oder Vanille tendieren. Düfte können auch Geschmacksnerven ansprechen, wie der Duft nach Brot oder der würzige Duft nach Pizza.

Der Lebensmittelhandel nutzt das Duftmarketing um den Kunden das Geschmackserlebnis näher zu bringen. Im Tiefkühlbereich dient der Duft von fertigem Essen als Nahbereichsbeduftung. Selbstverständlich kann die bewusste Nahbereichsbeduftung auch dort eingesetzt werden, wo unangenehme Gerüche durch einen Wohlgeruch ersetzt werden sollen. Um Kunden in ein Geschäft zu locken, können Düfte auch ausserhalb des Geschäftes zum Einsatz kommen. Sie sollen die Personen durch die unbewusste oder bewusste Wahrnehmung des Duftes und der damit verbundenen Assoziation in das Geschäft ziehen.

Die verschiedenen Wege des Duftmarketings

Düfte können auch direkt zum Konsumenten kommen. Bei 5D-Kinos erlaubt die Beduftung während des Abspielens der Werbefilme eine höhere Aufmerksamkeit zur Werbebotschaft. Zu den Klassikern gehören Duftelemente auf Drucksachen und Zeitschriften. Neben den aufgeklebten Probedüften gibt es Duftlaschen und Duft-Rubbelfelder.

Duftmarketing trägt wesentlich zur Konsumentenbeeinflussung bei

Durch das angenehme Raumklima, das Wohlgefühl des Kunden beim Einkauf oder bei der bewussten oder unbewussten Auseinandersetzung mit der Marke und die dabei gelernten Erinnerungen wird mittels Duftmarketing die Aufenthaltsdauer erhöht und die Kaufbereitschaft gesteigert. Zufriedene und sich wohlfühlende Kunden kommen auch wieder. Letztlich kann Duftmarketing auch einen bewussten Gegenpart bei zu auffälligen und als aggressiv erlebten Corporate Identity setzen. Die Anwendungs dieses bestimmten Marketings kann auch für neue Unternehmen genutzt werden.

 

Titelbild: H_Ko – shutterstock.com

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