Krankenkasse: Neue Änderungen bei Schweizer Krankenkassen geplant

Die Schweizer Krankenkassen gewährleisten Schweizer Versicherten eine gut funktionierende medizinische Versorgung.

Durch regelmässige Änderungen im Gesundheitswesen soll das System ausgebaut und optimiert werden. Hierzu werden Projekte ins Leben gerufen, die Regelungen abändern, streichen oder auch neue hinzufügen. Dabei steht die Vermeidung von Übervorteilung im Vordergrund, die den Versicherten wie auch die Krankenkasse betreffen kann.

Zu hohe Versicherungsprämien sollen durch scharfe Kontrollen verhindert werden

In manchen Kantonen werden viel zu hohe Versicherungsprämien im Bereich der Krankenkasse verlangt. Nach Angaben des Tagesanzeigers wollen Gesundheitspolitiker dem nun ein Ende setzen. Beabsichtigt ist es, scharfe Kontrollen für jede Krankenkasse einzuführen, was in erster Linie eine Balance zwischen Kosten und Prämienleistung herstellen soll. Diese soll genau dort greifen, wo die Prämien bislang zu hoch angesetzt wurden. Derjenige Versicherte, der im Vergleich zu seiner Versicherungsprämie wesentlich geringere Gesundheitskosten verursacht, soll zukünftig eine Rückerstattung seiner Krankenkasse erhalten. Bei den jährlichen Prüfungen will die Gesundheitskommission des Nationalrats hohe Prämien nur dann für das Folgejahr genehmigen, wenn sie in einem ausbalancierten Verhältnis zu den bisher angefallenen Gesundheitskosten stehen.


Zu hohe Beiträge der Krankenkasse sind ein Problem. (Bild: © WavebreakMediaMicro – Fotolia.com)

Mitglieder des Nationalrats fordern: Wegfall von Krankenkassenbeiträgen für Kinder bis 18

Laut der NZZ am Sonntag fordern die Mitglieder des Nationalrats, dass Krankenkassenprämien für Kinder bis zum Alter von 18 Jahren gestrichen werden sollen. Diese Massnahme findet besonders unter den CVP- und SP-Parlamentariern grossen Anklang. Sie brachten die Idee bis ins Parlament vor und legten damit den ersten Grundstein für das Projekt. Der geschätzte Kostenpunkt des Vorhabens, das aus der Bundessteuer finanziert werden müsste, liegt bei rund 1,5 Milliarden Schweizer Franken. Dementsprechend wäre bei der Umsetzung der Idee mit einer Erhöhung der direkten Bundessteuer zu rechnen. Für Familien bedeutet die Streichung der Krankenkassenbeiträge ihrer Kinder bis 18 Jahre jedoch eine Entlastung im Haushaltsbudget. Sie müssten demzufolge lediglich für den Selbstbehalt sowie die Franchise aufkommen.

Änderungen für Prämienvergünstigungen im Raum Zürich beabsichtigt

Nachdem ehemalige Studenten und Studentinnen jahrelang von den Vergünstigungen der Krankenkassenprämien profitierten konnten, soll dies in Zukunft verhindert werden – diesbezügliche Pläne sind bereits in Arbeit. Prämienvergünstigungen von Krankenkassen sind für finanziell schwächer gestellte Personen gedacht, zu denen überwiegend auch Studenten und Studentinnen während ihrer Studienzeit zählen. Diese Prämien beziehen sich jedoch auch auf Steuererklärungen, die für einen Zeitraum erstellt wurden, der bereits jahrelang zurückliegen kann. Das bedeutet, dass viele der ehemaligen Studenten mittlerweile bereits als gut verdienende Akademiker tätig sind, während ihre Prämien aber anhand von Steuererklärungen aus ihren Studienzeiten berechnet werden. Während im Kanton Basel-Stadt bei deutlichen Einkommensänderungen bereits eine Meldepflicht besteht, will dies nun auch Zürich einführen, wie dem Tagesanzeiger zu entnehmen ist.



In Zürich sollen auch gut verdienende Eltern von Auszubildenden generell zur Verantwortung gezogen werden. Es ist beabsichtigt, die Möglichkeiten auf Prämienvergünstigungen ihrer Kinder im Ausbildungsstadium einzuschränken. Diese Regelung findet bereits in 22 von 26 Kantonen Anwendung und wird in Kürze auch in Zürich praktiziert.

Auch Eigenheimbesitzer, die bislang aufgrund von steuersenkenden Ausgaben oder Investitionen von den Prämienvergünstigungen der Krankenkasse profitieren konnten, werden diese Vorteile zukünftig nicht mehr in Anspruch nehmen können.

 

Oberstes Bild: © Dan Race – Fotolia.com

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