SwissMediaForum eröffnet - Kontroverse zwischen Tamedia und Ringier

Das „SwissMediaForum – der Schweizer Medienkongress“ ist heute Donnerstag in Luzern mit über 400 Teilnehmern eröffnet worden. Zum Auftakt kam es zu einer Kontroverse zwischen privaten Medienunternehmern und der SRG sowie Ringier.

Tamedia-Verleger und Verbandspräsident Pietro Supino sagte in seiner Ansprache, die Rückgänge auf dem Anzeigenmarkt hätten sich schon Anfang Jahr abgezeichnet, Jammern sei keine Strategie.

Supino verwies auf ermutigende Erfolge der privaten Medienhäuser im digitalen Bereich. Diese seien für die Nutzer tendenziell günstiger: „Die Zeit der Preiserhöhungen geht in den Verlagen zu Ende.“ Wichtig sei, dass der Staat den Verlagen das Leben nicht noch schwieriger mache, sagte er mit Verweis auf die gebührenfinanzierte SRG.

AZ-Medien-Verleger Peter Wanner bekräftigte diese Sicht auf dem Podium mit Ringier-CEO Marc Walder und dem neuen SRG-Präsidenten Jean-Michel Cina. Wanner: „Alles, was der Markt erbringt, muss die SRG nicht auch noch machen, dafür zahlen wir nicht Gebühren.“

Er wolle die SRG nicht schwächen, „sondern auf ihren Kernauftrag zurückführen“, sagte Wanner. SRG-Präsident Cina betonte, auch das Geschäftsmodell der SRG sei bedroht: Durch die No-Billag-Initiative. An die Adresse der Privaten sagte er: „Wir sollten die Herausforderungen gemeinsam angehen, auch im Zusammenhang mit dem neuen Mediengesetz.“

Ringier-Chef Marc Walder hält es für falsch, dass der Verband nicht für Gespräche mit der SRG bereit sei. Die Kritik von Supino an Admeira, an welcher die nicht-privaten SRG und Swisscom mit Ringier zusammenarbeiten, bezeichnete Walder als „Fake News“ und „mieses politisches Spiel“.

Laut Walder ist Admeira offen für alle Verlage, und zwar diskriminierungsfrei. Peter Wanner wiederum betonte, es gehe um den Zugang zu den Daten: „Admeira ist wettbewerbsverzerrend.“ Es sei paradox, dass sich zwei staatsnahe Player mit einem Privaten verbündeten. Das wäre in Deutschland nie möglich. Walder konterte die Zugangs-Forderung als „absurd und weltfremd“.

Das SwissMediaForum geht heute Donnerstag mit Referaten unter anderem von Bundesrätin Simonetta Sommaruga und Google-Forschungschef Emmanuel Mogenet weiter. Am Freitag treten unter anderem Sandra Cortesi von der Harvard-Universität, NZZ-Präsident Etienne Jornod und Schriftsteller Jonas Lüscher auf.














 

Quelle: SwissMediaForum
Bildquelle: SwissMediaForum

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