Publikumsrat SRG.D: Wissensmagazin „Einstein“ im Check
Der Publikumsrat SRG.D nahm in den letzten Wochen das Wissensmagazin „Einstein“ unter die Lupe, aber auch die Berichterstattung über das Unspunnenfest in Interlaken, das von Radio SRF „Musikwelle“ live begleitet wurde. Fernsehen SRF 1 war mit „Potzmusig unterwegs“ und am Festumzug ebenfalls engagiert dabei.
Seit April 2017 wird „Einstein“ auf Fernsehen SRF 1 nicht mehr um 21 Uhr gesendet, sondern jeden Donnerstag um 22.25 Uhr. Dieser spätere Sendetermin hatte zur Folge, dass das Wissensmagazin leicht gekürzt und inhaltlich angepasst wurde. Der Wissenschaftsbezug wurde in den nun 30-minütigen Sendungen verstärkt und dem Forschungsstandort Schweiz mehr Platz eingeräumt.
Der Publikumsrat beurteilt das neue „Einstein“ als wichtige, qualitativ hochwertige und spannende Sendung. Er ist sich einig, dass es dem Wissensmagazin gelingt, mit sorgfältig recherchierten Beiträgen auf unterhaltsame und doch lehrreiche Art eine Brücke von der Wissenschaft zum Alltag zu bauen und so dem Fernsehpublikum neue Welten zu eröffnen. Viel Lob gibt es auch für das Moderationsduo, das als professionell, authentisch und sympathisch wahrgenommen wird.
Der Publikumsrat empfiehlt den Verantwortlichen indes, die „Selbstversuche“ der Moderation in den Erlebnisreportagen keinesfalls stärker auszureizen und regt an, mit den Quellenangaben noch sorgfältiger umzugehen sowie die (Zukunfts-)Forschung auch kritisch zu hinterfragen. Die Ratsmitglieder würden sich überdies einen früheren Sendeplatz wünschen, damit „Einstein“ wieder eine Familiensendung sein kann.
„Unspunnenfest“, Radio SRF „Musikwelle“, Fernsehen SRF 1
Vom 26. August bis zum 3. September ging in Interlaken das Unspunnenfest über die Bühne, das nur alle zwölf Jahre stattfindet. Ein guter Grund für Radio SRF „Musikwelle“, neun Tage lang auf dem Festgelände präsent zu sein und täglich live über den Grossanlass zu berichten. Fernsehen SRF 1 schaltete sich bei den Highlights – Schwingen, Festumzug und „Potzmusig unterwegs“ – ebenfalls dazu.
Der Publikumsrat zeigt sich von der vielfältigen und umfassenden Berichterstattung über das Unspunnenfest sowohl auf der „Musikwelle“ wie auch im Fernsehen positiv überrascht und fühlte sich übers Ganze gesehen bestens unterhalten. Ebenfalls gute Noten gibt es für die beiden Moderatoren, die spannenden Hintergrundinformationen und die kurzweiligen Interviews mit den Festgästen und Fachpersonen.
Einige Mitglieder des Publikumsrats hätten sich allerdings teilweise mehr Distanz zwischen der Moderation und den Protagonistinnen und Protagonisten gewünscht. Vermisst wurde überdies eine breitere Berichterstattung über alle Vektoren und SRG-Kanäle hinweg, damit Begriffe wie Brauchtum, Tradition und Folklore auch aus anderen Perspektiven hätten beleuchtet werden könnten.
25 Jahre Publikumsrat SRG.D
Weder Konfrontations- noch Schmusekurs: 25 Jahre nach seiner Gründung hat der Publikumsrat SRG.D seine Rolle gefunden. Hatte er mit seinen Beobachtungen anfänglich ab und an für Zwist mit den Sendungsmacherinnen und -machern sowie Schlagzeilen in den Medien gesorgt, so versteht sich das gut durchmischte Gremium heute als konstruktiv-kritisches Gegenüber der Programmverantwortlichen von SRF.
Mit seinen sorgfältigen und differenzierten Sendungskritiken – die nebst Radio und Fernsehen auch den Webauftritt sowie Social Media umfassen – wollen die Ratsmitglieder die Perspektive der Zuschauerinnen und Zuhörer einbringen, Diskussionen in Gang setzen und Reflexions- oder Veränderungsprozesse anstossen. Dies mit dem Ziel, die Programmgestaltung und -entwicklung im Interesse der Konsumentinnen und Konsumenten zu begleiten und so zur Qualitätskontrolle beizutragen.
Das Vertrauensverhältnis zwischen Publikumsrat und Redaktionen ist in all den Jahren kontinuierlich gewachsen und das Feedback des Gremiums, das derzeit aus 14 Frauen und zwölf Männern besteht, wird von den Verantwortlichen mittlerweile ernst genommen und geschätzt.
Titelbild: Die Einstein-Moderatoren Kathrin Hönegger und Tobias Müller
Quelle: Publikumsrat SRG Deutschschweiz
Artikelbild: obs/Publikumsrat SRG Deutschschweiz/Oscar Alessio/SRF