Presserat-Präsidium bedauert Löschen von „Blick“-Artikeln durch Ringier
Das Präsidium des Schweizer Presserats bedauert die Löschung von über 200 „Blick“-Artikeln aus der Schweizer Mediendatenbank (SMD) durch den Ringier-Medienkonzern.
Dieser willkürliche Eingriff in die Archivfreiheit verfälscht das Bild dessen, was Schweizer Medien zum Fall Spiess-Hegglin/Hürlimann publizierten.
Damit auch spätere Generationen ein getreues Bild erhalten, muss ein Archiv (möglichst) vollständig sein. Die SMD hat daher die zentrale Aufgabe, die Gesamtheit der zu ihrem Sammelfeld gehörenden Objekte aufzubewahren. Nur so wird ein Archiv zum wahrhaften historischen Gedächtnis.
Institutionell muss daher sichergestellt sein, dass die SMD Dokumente nur im absoluten Ausnahmefall löscht, etwa auf Gerichtsbeschluss. Dass Drittelseigner Ringier (neben Tamedia und SRG) eigenmächtig einen ganzen Themenkomplex entfernen lässt, geht nicht an. Denn die Mediendatenbank ist kein beliebiges Firmen- oder Privatarchiv. Selbst in einem Firmenarchiv wäre ein solches Unterdrücken von Artikeln fragwürdig.
Quelle: Schweizer Presserat
Titelbild: Thomas Buchwalder, Wikipedia, CC BY-SA 3.0 DE