Tamedia streicht erneut Stellen – impressum fordert Entlassungsstopp

Heute, 27. August, gibt Tamedia, Tochter der TX Group, seinen jüngsten Umbau bekannt. In der ganzen Schweiz werden 90 Vollzeitstellen von Jouranlisten abgebaut, nachdem 2023 bereits 80 Stellen gestrichen worden sind.

impressum verlangt einen Marschhalt mit einem sofortigen Entlassungsstop. Die Redaktionen bringen schweizweit 2% Rendite und die katastrophalen Abbaumassnahmen sind masslos und ihre Umsetzung überstürzt. Für die Zukunft fordert impressum ein Entlassungsmoratorium über mehrere Jahre.

Dieser Umbau wird alle Titel betreffen. Die vier umsatzreichsten digitalen Titel „Tages Anzeiger“, „24 heures“, „Berner Zeitung“ und „Basler Zeitung“ werben beibehalten und als „Future Brands“ bezeichnet. Zusätzlich bleiben die Seiten von „Der Bund“ sowie der „Tribune de Genève“ beibehalten. Alle anderen Titel werden folglich eingestellt, so z. B. jene des Zürcher Unterländer oder von Le Matin Dimanche.

Gleichzeitig kommuniziert TX Group und damit auch Tamedia die Halbjahresresultate. Bei einem EBITDA von 95.8 (gegenüber 86.7 im Jahr 2023) ist die Eile dieser Massnahmen umso unverständlicher. Im März 2024 hat die TX Group 65 Millionen Franken an Dividenden ausbezahlt und über eine Verdreifachung des Gewinns informiert. impressum fordert, dass die Gewinne nicht mehr ausgeschüttet werden, solange Restrukturierungen durgeführt werden oder drohen.

Dass nach den 80 Entlassungen in 2023 trotzdem schon wieder 90 Vollzeitstellen abgebaut werden soll, zeugt von einer selbstzerstörerischen Unternehmensstrategie. Auch wenn die Produkte von Tamedia das für diese Branche überaus ehrgeizige Unternehmensziel von mindestens 8-10% Rendite zur Zeit nicht erreichen, bleibt doch festzuhalten, dass die Titel insgesamt rentabel sind und 2% Rendite einbringen.

Die rasche Abfolge einschneidender Abbaumassnahmen zeugt von fehlender sozialer und gesellschaftlicher Verantwortung. Statt zulasten der Informationsvielfalt und des Personals Stellen abzubauen, muss Tamedia die Gewinne in Reserven und in den Journalismus investieren, um künftige Marktschwankungen ohne Entlassungen auffangen zu können.

Für die nächsten Jahre nach der Restrukturierung fordert impressum ein verbindliches, mehrjähriges Entlassungsmoratorium. Nur so ist es möglich, nach dem katastrophalen Stellenabbau ein produktives Arbeitsklima wiederherzustellen.

Wie 2023 wird impressum auch in dieser Phase zusammen mit dem betroffenen Personal alle Kräfte einsetzen, um Entlassungen zu vermeiden und gute Konditionen für die Betroffenen zu erreichen.

 

Quelle: impressum – Die Schweizer JournalistInnen
Bildquelle: impressum – Die Schweizer JournalistInnen

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