Couponing: Das steckt hinter dem Phänomen

Ausgeschnittene Coupons

Wer bereits etwas vom sogenannten Couponing gehört hat, der kennt den Begriff zumeist aus den USA. Hier gehen in den letzten Jahren viele Verbraucher dazu über, spezielle Angebote zu horten und anschliessend bei Einkäufen von Lebensmitteln, Kleidung oder Technik einzulösen. Die Angebote sind allerdings nur dann gültig, wenn Kunden einen speziellen Coupon beim Einkaufen vorlegen.

Auch hierzulande wird das Couponing immer beliebter. Ob in ausgedruckter Form, als Beilage in der Tageszeitung oder in der App – Verbraucher lieben es, vermeintliche Schnäppchen zu machen. Den Mehraufwand, die Coupons an der Kasse vorzuzeigen, nehmen die meisten Menschen dafür gerne in Kauf.

Darum geht es beim Couponing

Bei Coupons handelt es sich um eine Art Gutscheinsystem. Diese einzelnen Gutscheine können entweder einen Nachlass im Preis bewirke oder sogar eine kleine, kostenlose Beigabe beinhalten. Besonders verbreitet sind ausserdem solche Gutscheine, die voraussetzen, dass eine bestimmte Menge eines Produktes gekauft wird, damit ein weiteres Produkt gratis ist.

Nicht nur in Fachgeschäften vor Ort, sondern auch in Drogerien und in Supermärkten wird die Herausgabe und die Benutzung der Coupons immer beliebter. Kein Wunder, denn Kunden wird der Eindruck vermittelt, sie sparen mehr als andere Menschen, indem Sie schlauerweise Couponing betreiben.

Auch in den Onlineshops wird das Couponing immer beliebter. Sogar sehr grosse Onlineshops sind inzwischen dazu übergegangen, Coupons in digitaler Form zu Werbezwecken zu nutzen. Hierbei kann es sich entweder um Gutscheine in Form eines Rabattcodes handeln oder um bestimmte Stichwörter, die zum Preisnachlass führen. Nicht selten werden die Coupons entweder rüber die sogenannten Influencer oder über spezielle Websites verbreitet.

Extreme Couponing – eine ganz besondere Form der Schnäppchenjagd

Auch dieser Begriff kommt aus den USA. Hier gehen Verbraucher so weit, dass sie sich weigern, ohne einen entsprechenden Coupon überhaupt noch etwas zu kaufen. Manch Rabattaktionen überschneiden sich auch, sodass Sie im Gesamt dafür sorgen, dass zum Beispiel Lebensmittel am Ende gar nichts mehr kosten.

Um immer alle aktuellen Coupons im Blick zu behalten, brauchen Kunden viel Zeit. Deshalb handelt es sich beim Extreme Couponing um ein Hobby, welches nur wenige Menschen in dieser Form betreiben. Generell zahlt es sich natürlich aus, Produkte ausschliesslich mit einem satten Rabatt einzukaufen. Wird der Aufwand allerdings zu gross, kehrt sich der Effekt ins Gegenteil um.



Deshalb ist Couponing ausserhalb der USA etwas schwieriger umzusetzen

Die meisten Shops ausserhalb der USA versehen die Coupons mit strengen Limitierungen. Zum einen sind viele Gutscheine nicht miteinander kombinierbar. Das verhindert zum Beispiel, dass Produkte am Ende gar nichts mehr kosten. Zum anderen schreiben die meisten Händler sowohl lokal als auch online vor, dass Produkte nur in handelsüblichen Mengen verkauft werden dürfen. Das Hamstern grosser Mengen zum reduzierten Preis ist daher nicht möglich.

Auch den Zeitaufwand für das exzessive Sammeln, Sichten und Einlösen von diversen Coupons möchten die meisten Menschen ausserhalb der USA nicht betreiben. Einen Gutschein im Vorbeigehen abstauben und mit wenigen Klicks im liebsten Onlineshop einlösen? Das machen viele Verbraucher gerne, mehr Aufwand gilt allerdings als verpönt.

Auch auf den Prozess des Einlösens als solche haben viele Verbraucher hierzulande wenig Lust. Man müsste sehr lange an einer Kasse stehen, um eine ganze Vielzahl an Gutscheinen einlösen zu können. Dafür sind die Kassen in den USA inzwischen ausgelegt. Anders ist das extreme Couponing sowohl für die Angestellten des Supermarkts als auch für wartende Kunden eine Zumutung.

Couponing kann sich durchaus lohnen

Wer das Couponing nicht gerade in extremer Form betreibt, der kann bei diversen Einkäufen bares Geld sparen. Immer mehr Shops geben zum Beispiel Prozente im unteren zweistelligen Bereich auf bestimmte Warengruppen oder auf den gesamten Einkauf. Dieser Rabatt ist von Vornherein eingepreist. Wer den Coupon also nicht nutzt, der zahlt unnötig mehr, als eigentlich angemessen wäre.

Gerade beim Kauf im Internet bietet es sich an, zumindest kurz nach Coupons zu suchen. Die Eingabe bei Google dauert nur einige Sekunden und die relevanten Coupons kommen in der Regel bereits auf der ersten Seite. Ist hier nichts dabei, sollten Verbraucher auf den Rabatt verzichten. Wer sofort fündig wird, der kann jedoch viel Geld sparen.

Generell gilt: Solange der Aufwand noch im Verhältnis zur Ersparnis steht, bietet es sich an, Coupons regelmässig zu nutzen. Werden erst langwierige Suchen und eine komplizierte Einlösung gefordert, ergibt das Couponing wenig Sinn. Allzu extrem sollten Verbraucher diese Art des Sparens natürlich nicht betreiben, denn Extreme Couponing kann sich zu einem regelrechten Zwang entwickeln. Das ist am Ende weder gesund noch besonders zielführend.

Für Unternehmen bietet das sogenannte Couponing eine wunderbare Möglichkeit, um effektiv zu werben. Wer gegenüber der Kunden klar kommuniziert „Wir kommen dir entgegen und bieten Rabatte für Aufmerksame“, der macht sich Freunde. Ausserdem sollten die Rabatte und Gutscheine so platziert werden, dass nicht nur Stammkunden diese sehen. Gerade neue Kunden lassen sich mit tollen Rabattaktionen locken. Ist die Aktion zudem zeitlich begrenzt oder nur für Neukunden gültig, wird das Couponing und somit das Unternehmen noch spannender für die Zielgruppe.

 

Titelbild: Casper1774 Studio – shutterstock.com

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