"Mehr Zeit zum Shoppen": Shitstorm für LG-Werbung

Für eine aktuelle Werbekampagne hat der südkoreanische Elektronikriese LG einen Shitstorm geerntet. Die an Frauen adressierten Slogans wie „Mehr Zeit zum Shoppen“ oder „Mehr Zeit, die Haare machen zu lassen“ seien sexistisch, so der Vorwurf an das Unternehmen.

Erzürnte Nutzer monieren ferner, dass bei LG Canada nur weisse Frauen die Wäsche machen – aber übersehen dabei, dass die Kampagne vielleicht nicht ganz so sexistisch ist, wie Kritiker behaupten.

Werbekampagne wie aus den 50er Jahren?

Die Grundidee der Social-Media-Kampagne für LGs „TwinWash“ ist einfach: Wer weniger Zeit beim Wäschewaschen verbringt, hat mehr Zeit für angenehme Dinge. Wie „CBC News“ berichtet, haben die entsprechenden Sujets auf sozialen Medien jedoch eher die Gemüter erhitzt. Denn die Werbung zeigt Kritikern zufolge Frauen bei allzu stereotypischen Alternativen wie eben Shopping, Frisuren-Styling, dem Entspannen im Wellness-Tempel oder einer Mani- und Pediküre. Auf Twitter kritisieren Nutzer daher, was für ein Frauenbild die Kampagne vermittle.

Ein Nutzer meint, dass er dank TwinWash mehr Zeit habe, „veraltete und sexistische Werbekampagnen zu planen“. Auch Anspielungen, dass LG wohl in den 1950er-Jahren hängen geblieben sei, muss sich das Unternehmen gefallen lassen.

Für die wütende Social-Medial-Meute unerheblich scheint, dass die Kampagne unter anderem auch Sujets mit mehr Zeit „fürs Blogging“, „zum Lesen“ und für den Sport beinhaltet. Es ist also denkbar, dass LG vermitteln wollte, dass jede Frau Zeit sparen kann, unabhängig davon, für welche Interessen ihr damit mehr bleibt.


Auf Twitter kritisieren Nutzer daher, was für ein Frauenbild die Kampagne vermittle. (Bild: lg.ca)

Nur weisse und weibliche Models

Problematisch bleibt freilich, dass in der Kampagne ausschliesslich Frauen von der TwinWash profitieren – Männer, die die Wäsche machen, gibt es bei LG nicht. Zudem erntet das Unternehmen Kritik dafür, dass sämtliche Models in der Kampagne weiss sind.

Dabei gehört rund jeder fünfte Kanadier einer sichtbaren Minderheit, beispielsweise Schwarzen oder Asiaten, an. Eine Twitter-Nutzerin hat daher ihre Ideen gepostet, wie die eigentlich gute Message besser, neutraler verpackt werden könnte – mit mehr Zeit für Spass.

 

Artikel von: pressetext.redaktion
Artikelbild: © michaeljung – Shutterstock.com

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