Optimale Fotos drucken – so geht’s!

Während der Fotodruck vor einigen Jahren noch milde belächelt wurde und keinesfalls als ernsthafte Konkurrenz für professionelle Laborbelichtungen galt, so können die heutigen Farbdrucker aufgrund stetig verbesserter Qualität und Technik in vielerlei Hinsicht überzeugen.

Selbst Profifotografen greifen daher immer häufiger zum Drucker, denn die schnelle und unkomplizierte Bildausgabe funktioniert einerseits in wenigen Sekunden, ermöglicht andererseits aber auch eine sofortige Beurteilung des Ergebnisses. Das Labor hingegen benötigt nicht selten weitaus mehr Zeit, was wiederum Entscheidungen zur Bildqualität und Bildgestaltung behindert und verzögert.

Wie wichtig ist die Kamera?

Sofern es sich wirklich nur um die Auflösung eines Bildes dreht, kann nahezu jede aktuelle Kamera verwendet werden. Alles, was mit mehr als drei Megapixel ausgestattet ist, reicht hier vollkommen aus, sofern die Bilder nicht allzu gross gedruckt werden sollen. Sollen Fotos hingegen ganzseitig gedruckt werden, beispielsweise in einem klassischen Printmagazin, so sollten es aber mindestens sechs Megapixel sein. Ein höherer Wert ist allerdings meist überflüssig.

    • Beispiel: Normale Zeitschriften werden mit maximal 300 dpi gedruckt, oftmals noch weniger. Eine DIN A4-Seite hat eine Breite von 8,24 Zoll und eine Höhe von 11,69 Zoll – bei 300 dpi entsteht so eine horizontale Pixelzahl von 300 x 8,24 = 2472 Pixeln. In der Regel fällt die Auflösung jedoch kleiner aus, sodass mehr als sechs Megapixel nicht notwendig werden. Zu klein sollte eine Bilddatei im Idealfall aber nicht abgegeben werden, bietet die Kamera also beispielsweise 12 Megapixel, sollten diese auch beibehalten werden. Die Bildgrösse sollte hier nicht bewusst künstlich reduziert werden, wenn sie später ohnehin noch in ein professionelles Druckhaus geht. Für den Druck am heimischen Computer haben Anwender hingegen freie Wahl, ohnehin können sie das Ergebnis sofort sehen und gegebenenfalls Änderungen vornehmen.

Je besser die Kamera, desto besser das Foto? Bis zu einem gewissen Grad stimmt das, beim Drucken kommt es jedoch auch auf andere Faktoren an. (Bild: © ra2 studio – Fotolia.com)

Spezielle Funktionen muss die Kamera hingegen nicht haben, nur damit der Druck gelingt. Praktisch sind jedoch unter anderem Möglichkeiten, um beispielsweise die Schärfentiefe zu regulieren und so Objekte entsprechend freizustellen.

Tinte

Nicht weniger wichtig ist ausserdem die Wahl der Tinte, wobei grundsätzlich zwei Arten zu unterscheiden sind: DYE-Tinte und pigmentierte Tinte. Sie unterscheiden sich vornehmlich darin, wie die Farbstoffe der Tinte in der Trägerflüssigkeit gebunden sind und weisen dementsprechend einige Unterschiede auf.

1. DYE-Tinte

Die Trägerflüssigkeit besteht hier grösstenteils aus Wasser, demnach handelt es sich also um wasserlösliche Tinte. Sie verwischt mitunter schnell und ist daher weniger gut für Textdrucke geeignet, sofern diese im Nachhinein noch weiter bearbeitet werden (zum Beispiel mit Textmarkern). Für Fotodrucke auf Hochglanzpapier ist sie hingegen ausgezeichnet geeignet, denn die Tinte kann vollständig in das Papier eindringen und wird aufgesogen. Der Glanzeffekt des Papiers bleibt somit erhalten. Nachteilig ist hingegen, dass die Ausdrucke nicht sonderlich lichtbeständig sind, die Farben verblassen schnell. Ausdrucke, die langfristig aufgehängt werden sollen, können also schnell an Qualität verlieren. Für Fotoalben ist DYE-Tinte hingegen gut geeignet, da die Bilder hier dem Licht nur selten ausgesetzt werden. Grundsätzlich ist die Farbqualität ausserdem sehr gut, da die Farbpixel sich sehr gleichmässig auf dem Papier verteilen.

2. Pigmentierte Tinte

Bei pigmentierter Tinte befinden sich in der Trägerflüssigkeit einzelne Farbpigmente, die sich nicht auflösen. Die Tinte kann daher weniger leicht verschmieren, weshalb sie vor allem bei Textdrucken mit Dokumentenechtheit genutzt wird. Für Fotos ist die Tinte jedoch weniger geeignet, denn sie verfügt über ein geringeres Farbspektrum und die Moleküle – die deutlich grösser als bei der DYE-Tinte sind – können nicht so gut in das Papier eindringen. Das hat zur Folge, dass hellere Farben zwar den Glanz des Papiers behalten, dunklere Farben jedoch schnell matt wirken.

Letztendlich ist die Wahl der Tinte jedoch meist eine Frage des Druckergeräts, denn nicht jeder Drucker ist auf beide Tintenarten ausgelegt. Das liegt vor allem an der grundsätzlich unterschiedlichen Bauart einiger Geräte, denn diese besitzen beispielsweise verschiedene Drüsen, die nur an bestimmte Tintenzusammensetzungen angepasst sind.


Mit dem richtigen Drucker und passender Farbe lassen sich Fotos professionell umsetzen. (Bild: © frank peters – Fotolia.com)

Statt klassischen Tintenpatronen kommen ausserdem vermehrt auch Toner zum Einsatz, wobei der Unterschied im Grunde lediglich darin besteht, dass Tinte flüssig und Toner pulverartig sind. Auch hier sind einige Vor- und Nachteile zu bedenken, denn zwar sind Toner um einiges grobporiger und lassen sich auch nicht ganz so optimal für feine Farbabstufungen mischen, dafür sind sie jedoch die günstigere Variante und halten sehr lange. Ein weiterer Vorteil ist ausserdem die Tatsache, dass Tintenpatronen austrocken können, Toner hingegen funktionieren auch nach langer Auszeit noch wie am ersten Tag. Neben Originalprodukten der Hersteller können Anwender hier ausserdem auf kompatible Alternativen zurückgreifen, um nochmals zu sparen. Wer sich beim Kauf unsicher ist, kann und sollte sich im Vorfeld aber am besten Rat beim Profi holen, so wie es beispielsweise beim Supportservice von Tonerpartner möglich ist.

Auch interessant: Andere Druckformate

Neben dem klassischen DIN A4-Format bieten einige Hersteller mittlerweile auch Profidrucker für das Format DINA3 an, die sowohl bei Fotografen als auch Grafikagenturen oder anderen Dienstleistern, die grossformatige Ausdrucke benötigen, gefragt sind. Ein solcher High-End-Drucker ist beispielsweise der Stylus Photo R2880, welcher mit seiner Ultrachrome K3 Vivid Magenta Tinte bis zu 85 Prozent der Pantone-Farbskala erreichen kann, gleichzeitig soll die Tinte ausserdem gute Graubalancen und sanfte Tonabstufungen umsetzen. Mit einem Preis von rund 960 Franken ist der Profidrucker jedoch wirklich nur für Fachleute und diejenigen geeignet, die auf ihn angewiesen sind. Wer dennoch nach einem grossformatigen Drucker sucht, kann jedoch auf Netzwelt einige weitere Empfehlungen entdecken, die noch etwas preiswerter zu haben sind.

Letzte Abschlussarbeiten

Neben einem leistungsstarken Drucker und der nötigen Auflösung mittels einer guten Kamera können Hobbyfotografen ihren Bildern bei Bedarf noch den letzten Schliff verleihen, indem professionelle Bildbearbeitungsprogramme wie Photoshop verwendet werden. Seien es rote Augen, unansehnliche Stellen oder Elemente, die unerwünscht im Bild sind, mit etwas Know-how kann hier noch einiges optimiert werden. Ebenfalls lohnenswert ist diesbezüglich auch ein Blick auf verschiedenste grundlegende Funktionen. Mit einigen wenigen Klicks lassen sich unter anderem Helligkeit und Kontrast, Farbbalance, Tonwertkorrektur oder Schärfe- und Weiche-Regler auf das Bild anwenden, die ein Foto insgesamt runder wirken lassen. Die Werte sollten allerdings mit Bedacht gesetzt werden, damit zum Schluss kein Qualitätsverlust die Folge ist.

 

Oberstes Bild: © Maksym Yemelyanov – Fotolia.com

jQuery(document).ready(function(){if(jQuery.fn.gslider) {jQuery('.g-10').gslider({groupid:10,speed:10000,repeat_impressions:'Y'});}});