Die einheitliche Krankenkasse wirft ihre Schatten voraus
VON Agentur belmedia Publi-Artikel
Am 28. September stimmen die Eidgenossen über die Einheitskasse ab.
Die Einführung einer einheitlichen, öffentlich-rechtlichen Krankenkasse für alle Schweizer Bundesbürger wird bereits seit längerem kontrovers diskutiert.
Die Volksinitiative strebt nach einer einzigen verbleibenden Krankenkasse in der Schweiz
Die geplante Einheitskasse geht auf eine Volksinitiative zurück. Für diese sammelten die Initiatoren im Bundesgebiet insgesamt 116.000 gültige Unterschriften. Dadurch konnte die Initiative im Juni 2012 ins Leben gerufen werden. Für die „Volksinitiative für eine Einheitskrankenkasse“ geben die Initiatoren mehrere Gründe an. Die Unzufriedenheit mit dem bestehenden Gesundheitssystem, eine hohe Prämienlast sowie das angeblich willkürliche Vorgehen einzelner Krankenkassen werden als Ursachen genannt. Die Schweizer Initiative strebt eine garantierte Grundsicherung für alle Schweizer Bürger an. Zu den Initiatoren der Pro Einheitskasse Initiative gehören mehrere Verbraucherorganisationen, Patientenverbände, Vereine, die Grünen sowie die Sozialdemokratische Partei.
Jetzt werden auch die Gegner der Einheitskasse aktiv
Die eidgenössischen Krankenkassen und das Bündnis Alliance Santé haben bereits Ende 2013 mit ihrer Kampagne gegen eine Einführung der einheitlichen Krankenkasse begonnen. Zum Bündnis gehören unter anderem verschiedene Kassenverbände, bürgerliche Politiker, der Versicherungsverband sowie die privaten Spitäler. Die Kampagne soll dabei von möglichst vielen Gremien mitgetragen werden, um Vorwürfe hinsichtlich gewisser Eigeninteressen zu vermeiden. Damit es nicht zur Kritik um die Finanzierung kommt, stammen die Gelder für die Kampagne aus den Gewinnen der Zusatzversicherung sowie aus Vermittlungsprovisionen. Die Führung der Kampagne hat die FDP übernommen.
Den Gegnern der Einheitskasse bleibt nicht mehr viel Zeit
Konkret starten will die Kampagne in den nächsten Tagen. Mit Hilfe von Plakatwerbung sowie Inseraten will das Bündnis auf die Problematik einer Einheitskasse hinweisen und die Bundesbürger dafür sensibilisieren. Als Argumente wollen die Gegner die Wahlfreiheit ins Spiel bringen, die mit der Einführung der Einheitskasse unweigerlich verloren ginge. Das Problem solle der Bevölkerung auch über die Ärzte vermittelt werden, da diese über eine hohe Akzeptanz in der Bevölkerung verfügen. Bereits die Umstellung von der heute noch freiheitlichen Wahl einer Krankenkasse zum dann monopolistischen System würde laut Karin Keller-Sutter, FDP-Ständerätin in St. Gallen, Kosten in Milliardenhöhe verursachen. Der Versicherungsverband befürchtet zudem, dass bei einem Ergebnis für die Einheitskasse bald auch die Pensionskassen zur Diskussion stehen.
Klares Votum der Schweizer erhofft
Die Gegner der Einheitskasse erhoffen sich am 28. September ein deutliches Nein durch die Schweizer. Stimmen ungefähr 60 % der Bürger, also deutlich mehr als die Hälfte, gegen eine einheitliche Krankenkasse, wäre das Thema in der nächsten Zeit vom Tisch. Bei einem ungefähr hälftigen Ergebnis ist dagegen eine umgehende Neuauflage der Diskussion um die Einheitskasse zu befürchten.
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