20 Minuten Gruppe baut Stellen ab

Im Verlauf des Jahres 2023 konnte 20 Minuten mit einer Konzentration auf den journalistischen Kern die führende Position im Markt ausbauen. Als werbefinanziertes Medienunternehmen bewegt 20 Minuten sich jedoch in einem anspruchsvollen Marktumfeld. Um eine wirtschaftlich nachhaltige Basis zu erhalten und Investitionen in Innovation zu ermöglichen, sind Massnahmen zur Kostensenkung notwendig. Damit ist der Abbau von voraussichtlich 35 Stellen verbunden, vorbehältlich des Ergebnisses des Mitwirkungsverfahrens in der Romandie.

Betroffene Mitarbeitende werden durch einen Sozialplan unterstützt.

20 Minuten hat im Laufe des Jahres 2023 zahlreiche strategische Initiativen erfolgreich umgesetzt. Dank der Konzentration auf den journalistischen Mehrwert konnte die digitale Reichweite ausgebaut und der Abstand zu den Mitbewerbern als führendes Medium vergrössert werden. Die digitale Transformation bleibt jedoch anspruchsvoll: Die steigenden Digitalumsätze können die sinkenden Printumsätze nicht kompensieren. Die digitalen Werbeerträge aus der Schweiz werden in erster Linie von den globalen Tech-Giganten abgeschöpft. Entsprechend hat sich der Betriebsumsatz von 20 Minuten seit 2019 um rund einen Fünftel verringert (von 147 Mio. im 2019 auf 115 Mio. CHF im 2022). In den vergangenen Jahren wurde wesentlich in den Aufbau neuer inhaltlicher Angebote investiert und es wurden neue Stellen geschaffen. So wuchs der Mitarbeitendenbestand der 20 Minuten Gruppe seit 2019 um rund einen Drittel, von 247 auf 322 Vollzeitstellen.

Mit der notwendigen Senkung der Kostenbasis passt sich 20 Minuten den Realitäten der digitalen Transformation an und stellt sich zukunftsfähig auf, um weiterhin Investitionen in die Innovation tätigen zu können. Neben laufenden Einsparungen im Verlag und bei den Sachkosten werden die Personalkosten der Redaktionen reduziert. Wo und in welchem Umfang Einsparungen erfolgen müssen, hat die Geschäftsleitung nach sorgfältiger unternehmerischer Prüfung aller Aktivitäten ermittelt.

Neue Redaktionsstruktur in der Romandie

Die Redaktion von 20 minutes, die ebenfalls die Redaktion von lematin.ch und die Agentur Sport-Center umfasst, ist mit 104 Mitarbeitenden eine der grössten Redaktionen der Westschweiz. Vor rund zwei Jahren wurde die Redaktion um 20 Stellen ausgebaut. Die damit verbundene Umsatzerwartung wurde jedoch nicht erfüllt. Stattdessen kam es zu einem deutlichen Rückgang. Darum muss die Grösse der Redaktion in der Romandie angepasst werden. Voraussichtlich werden 28 Mitarbeitende vom Stellenabbau betroffen sein. Mit einer Vereinfachung der Redaktionsstruktur, der Einführung einer ressortübergreifenden Arbeitsweise sowie dank neuen technologischen Möglichkeiten und der Zusammenarbeit innerhalb der 20 Minuten Gruppe bleibt das redaktionelle Angebot reichhaltig. Dabei werden die Ressourcen der Redaktion von 20 minutes jene von Konkurrenzangeboten weiterhin massiv übersteigen.

Die Massnahmen in der Westschweiz stehen unter Vorbehalt der Ergebnisse des Mitwirkungsverfahrens mit den Mitarbeitenden, welches umgehend eingeleitet wird. Betroffene Mitarbeitende werden durch einen Sozialplan unterstützt.

Stellenabbau auch in der Deutschschweiz

Die Redaktion von 20 Minuten in der Deutschschweiz beschäftigt 145 Mitarbeitende. Zur Reduktion der Kostenbasis ist ein Stellenabbau in der Redaktion ebenfalls unumgänglich. Davon sind 7 Mitarbeitende betroffen, 3 Mitarbeitende müssen zudem das Pensum leicht reduzieren. Auch in der Deutschschweiz kommt ein Sozialplan zur Anwendung.

Bernhard Brechbühl, CEO 20 Minuten Gruppe: „Wir müssen unsere Kosten senken, um eine solide Basis für zukünftiges Wachstum zu legen. Ich bedaure sehr, dass sich ein Stellenabbau nicht länger vermeiden lässt. Wir werden in der ganzen Schweiz nach wie vor rund um die Uhr ein sehr reichhaltiges inhaltliches Angebot bereitstellen. Mit unseren starken Marken, unserer Reichweite, dem hervorragenden Team und unserem hohen digitalen Umsatzanteil haben wir eine sehr gute Ausgangslage, die Herausforderungen des Medienwandels erfolgreich zu meistern.“

 

Quelle: 20 Minuten
Bildquelle: 20 Minuten / FB

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